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Das schnellste Auto der Welt - Geschwindigkeitsrekorde zu Land

Seit der deutsche Erfinder Carl Benz 1886 mit seinem Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 die Geburtsstunde des modernen Pkw einläutete, sind das Streben nach Geschwindigkeit und Rekorden Teil der Automobilgeschichte und damit auch Motor der technischen Entwicklung. Bereits 1894 fand das erste Autorennen von Paris nach Rouen statt und 102 tollkühne Fahrer versuchten, die 126 km lange Strecke in ihren Wagen so schnell wie möglich zu bewältigen. Von den 39 Dampffahrzeugen, 38 Benzinern, 5 Elektroautos, 5 Wagen mit komprimiertem Luftantrieb und sogar einem Fahrzeug mit Federmechanismus, erreichten nur 15 das Ziel. Dem Sieger Albert Jules Graf de Dion, der mit seinem Dampftraktor Remorqueur über 3,5 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Peugeot-Benziner herausfuhr, wurde der Sieg aber gleich wieder aberkannt. Das Auto erfüllte angeblich die Vorgabe der "einfachen Handhabung" nicht.

Mit dem Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 nahm alles seinen Anfang.

Bild: DaimlerChrysler AG (CC BY-SA 3.0)

Automobilpionier Albert de Dion gewann das erste Autorennen von Paris nach Rouen.

Bild: gemeinfrei @wikimedia Commons

Nur anerkannte Rekorde zählen

Die Episode mag aus heutiger Sicht skurril erscheinen, doch die grundsätzlich Problematik, unter welchen Umständen und welchen Vorgaben Rekorde erzielt werden, spielt auch in der Moderne eine Rolle. So gelten Geschwindigkeitsrekorde nur, wenn sie auch anerkannt werden. Im Motorsport müssen daher sowohl das Fahrzeug als auch die Durchführung des Rekordversuchs dem Reglement der Fédération de l'Automobil (kurz FIA) entsprechen, um Messfehler und Betrug auszuschließen. Der US-Amerikaner Stan Barrett, der 1979 mit seinem Raketenauto Budweiser Rocket angeblich als erster Mensch zu Land mit 1,01 Mach die Schallmauer durchbrochen haben will, merkte dies schmerzlich. Der Hollywood-Stuntman brach sich nicht nur beim ersten Versuch einen Halswirbel, weil die bei der US-Luftwaffe erworbenen Feststoffraketen das Fahrzeug so enorm beschleunigten, sondern die anschließende Rekordfahrt wurde auch nicht anerkannt. Die Budweiser Rocket hatte nur 3 Räder, die Fahrt fand nur in eine Richtung statt und die Genauigkeit der Geschwindigkeitsmessung wurde angezweifelt. Mit inoffiziellen 1190 km/h ist Stan Barret dennoch der Sprung in die Geschichtsbücher gelungen.

Chuck Yeager eröffnet Geschwindigkeitsrausch

Er steht damit in der Tradition des Engländers John Cobb, der bereits 1947, nur einige Wochen nach Chuck Yeagers ersten fliegenden Durchbruchs der Schallmauer, zu einer Rekordfahrt ansetzte, aber mit seinem Kolbenmotor "nur" 394,19 mph (634,39 km/h) erzielte und damit die angepeilte 400-Meilen-Grenze knapp verfehlte. Leider verstarb der Motorsportenthusiast 1952 bei einem Rekordversuch zu Wasser, als sein Boot mit dem Namen Crusader bei 200 mph (320 km/h) zerschellte.

Das Risiko fährt mit

Auf dem Land übernahmen nun Autos mit Strahltriebwerken die Oberhand. So durchbrach Craig Breedlove 1963 als erster Mensch zu Land die 400-mph-Grenze. Er lieferte sich mit Art Arfons und seinen Green Monster genannten Autos bis 1965 ein packendes Duell und überschritt mit der Spirit of America Sonic 1 auch die 500 mph und schließlich die 600 mph-Grenze. Mit 600,842 mph (966,961 km/h) kam er 1965 der Schallmauer schon sehr nah und darf sich dafür seit dem Jahr 2000 über einen Platz in der Motorsport Hall of Fame freuen. Sein bekanntester Rekordversuch kostete den Draufgänger allerdings fast das Leben, denn das Starfighter-Triebwerk riss nicht nur den 500 Meilen-Rekord sondern auch den Bremsfallschirm. Mit über 500 km/h schlitterte der Glückspilz kilometerweit durch die Salzwüste, ehe er einen Telegrafenmasten umfuhr, eine Böschung hoch flog und schließlich in einem Salzsee landete und unterzugehen drohte. Nachdem er sich mit Glück befreien und ans Ufer zurück schwimmen konnte, rief er den nahenden Rettern zu: "Als nächsten Trick stecke ich mich in Brand." Da sprach wohl das Adrenalin.

Die Spirit of America steht heute im Chicago Museum of Science and Industry.

Bild: Royalbroil (CC BY-SA 2.5)

Antrieb des Green Monsters war ein F-104 Starfighter Düsentriebwerk

Bild: gemeinfrei @wikimedia Commons

Aktueller Rekordhalter: Der ThrustSSC

Auch der Schotte Richard Noble hatte 1974 mehr Glück als Verstand, als der Marketing-Manager seinen Job aufgab und in Eigenregie den Thrust 1 auf dem Hinterhof zusammen zimmerte. Das Mobil überschlug sich bereits bei 140 mph (230 km/h) erfüllte aber seine Funktion, nämlich das Interesse von Investoren zu wecken. Der Thrust 2 erreichte in der Black Rock Wüste in Nevada fantastische 633,468 mph (1.019,468 km/h). Die Schallgeschwindigkeit, die u.a. von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängt, knackte 1997 aber schließlich mit einem Landfahrzeug erst das Nachfolgemodell ThrustSSC (Thrust Super Sonic Car). Richard Noble war also letztlich doch erfolgreich und hat sich damit einen Platz in den Annalen des Motorsports gesichert. Fahrer und Militärpilot Andy Green beschleunigte das Vehikel auf 1.227,985 km/h und ist damit der aktuelle Rekordhalter. Prägnantestes Merkmal des Jet-Autos sind die zwei Rolls-Royce Spey Zweiwellen-Turbofan-Strahltriebwerke mit Nachbrenner, die unter anderem in den Abfangjägern bzw. Jagdbombern McDonnell F-4 Phantom II eingesetzt werden. Im ThrustSSC leisten die Aggregate unvorstellbare 110.000 PS und verbrauchen 18 Liter Treibstoff pro Sekunde.

Der ThrustSSC knackte mit 110.000 PS schließlich 1997 die Schallmauer an Land.

Bild: Cmglee (CC BY-SA 3.0)

Andy Green als Pilot und Richard Noble als Initiator und Konstrukteur nach erfolgreicher Rekordfahrt

Bild: Adrian Pingstone @andrewgraves.biz

Die Zukunft: Bloodhound SSC und North American Eagle

Mit dem ThrustSSC ist die Rekordjagd natürlich nicht beendet, denn obwohl das Projekt über 10 Millionen Euro verschlungen hat, steht der Nachfolger bereits auf der Matte. Mit dem Bloodhound SSC soll im Oktober 2017 die Marke von 1000 Meilen pro Stunde (1.609 km/h) durchbrochen werden. Am Steuer wird wieder Andy Green sitzen. Angetrieben wird das Raketenauto zunächst von Eurojet EJ2000 Turbinen, die auch im Eurofighter zum Einsatz kommen, eh Hybridraketen von Nammo das Fahrzeuggeschoss auf 1000 mph katapultieren sollen.

Doch nicht nur die Briten wollen immer schneller fahren, denn ein US-Team plant, mit dem North American Eagle, eine zum Auto umgebaute Lockheed F-104, ebenfalls den Kampf um die Geschwindigkeitskrone aufzunehmen. Wie schwierig dies mittlerweile ist, beweist die Entwicklungszeit. Seit 2004 wird der Adler immer wieder getestet und eine geplante Rekordfahrt ist noch nicht in Sicht.

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