Marderschutz: Wie das Auto vor Nagern geschützt werden kann

Sie sind klein, hinterlassen aber oft große Verwüstungen unter der Motorhaube. Marder können schnell zum Albtraum werden, da sie erhebliche Schäden am Fahrzeug anrichten können.

Warum gehen Marder eigentlich so gerne an Autos?

Das hat verschiedene Gründe:

• Schutz vor Kälte: Zum einen suchen Marder insbesondere in kalten Monaten Wärme – und von einem abkühlenden Ottomotor geht eben jede Menge Wärme aus.
• Sammeln von Nistmaterial: Außerdem finden sie im Motorraum häufig Materialien, die sie für den Nestbau verwenden können.
• Reviermarkierung: Nager markieren gerne mit Urin oder Kot ihr Revier. Ein Auto kann als Markierungspunkt dienen.

Ungebetene Gäste unter der Motorhaube: Typische Marderschäden am Auto

Angefressene Schläuche, Isolationsmaterial oder Stromleitungen: Ein Marder kann verschiedene Schäden am Auto verursachen, die oft sehr teuer sind:

• Kabel-, Schlauch- und Gummischäden: Marder mögen gummiartige Elemente. Besonders gerne nagen sie daher Kabel, Schläuche und deren Isolierung im Motorraum an.
  • Beschädigte Zündkabel können zu einem unruhigen Motorlauf führen. In so einem Fall sollte niemals ohne genaue Diagnose weitergefahren werden, da unverbrannter Kraftstoff den Katalysator beschädigen kann.
  • Wenn der Marder die Gummimanschetten der Antriebswelle beschädigt hat, kann Wasser eindringen, Fett verloren gehen und Schäden an Achs- und Gelenkteilen entstehen.
  • Löcher in den Kühlmittelschläuchen führen zum Verlust von Kühlflüssigkeit – der Motor kann überhitzen. Auch Unterdruckschläuche werden gerne angebissen, was zu Leistungsverlust und Notlauf führen kann.
• Zernagte Polsterung und Verkleidungen: Gelangt ein Marder in den Innenraum, kann er Polster und Verkleidungen beschädigen und durch Kot und Urin unangenehme Gerüche und Flecken hinterlassen.
• Reifenschäden: Marder können mit ihren scharfen Zähnen Reifen oder Reifenventile anknabbern.
• Schall- und Wärmedämmung: Diese Materialien reißen Marder gerne heraus, um sie für ihre Nester zu verwenden.

Welche Schäden können Marder an Elektrofahrzeugen verursachen?

Elektroautos sind oft besser geschützt, da sie meist vollständig verkleidete Unterböden und Motorräume haben. Hochvoltleitungen sind zusätzlich durch dicke Isolierungen und Schutzrohre abgesichert. Trotzdem gibt es ein Restrisiko:

• Werden Hochvoltkabel beschädigt, muss häufig der gesamte Kabelsatz ersetzt werden, da Reparaturen aus Sicherheitsgründen verboten sind.
• Das System erkennt Defekte und gibt eine Warnmeldung aus. Hochvoltsysteme sind spannungsfrei, wenn das Auto nicht lädt.
• Ladekabel könnten theoretisch angenagt werden, was aber selten ist. Sie werden bei kleinsten Fehlerströmen abgeschaltet.

Marderschutz: Wie das Auto vor Marderschäden bewahren?

Folgende Methoden helfen, Marder effektiv fernzuhalten:

• Marderschockgeräte: Erzeugen elektrische Impulse und oft auch hochfrequente Töne zur Abschreckung.
• Ultraschallgeräte: Senden hochfrequente Töne aus, die für Menschen unhörbar, aber für Marder unangenehm sind.
• Mardergitter: Kunststoffgitter unter dem Auto verhindern, dass Marder überhaupt eindringen.
• Anti-Marder-Stäbchen: Duftstoffe vertreiben Marder über Geruch – einfach im Motorraum platzieren.
• Marderschutz-Wellenrohr: Schützt gezielt Kabel und Schläuche durch eine Kunststoffummantelung.

Marderschockgeräte: Schutz dank Hochspannung

Marderschockgeräte erzeugen Hochspannungsimpulse mit 300–700 Volt über Kontaktplatten im Motorraum. Oft sind auch Ultraschall-Töne mit ca. 12 kHz integriert. Der Impulsintervall beträgt etwa 22 Sekunden. Einbau nur durch Fachwerkstatt empfohlen. Die Tiere werden nicht verletzt, sondern nur abgeschreckt.

Marderbiss mit einem Ultraschallgerät verhindern

Ultraschallgeräte senden hochfrequente Töne aus, die Marder vertreiben, ohne ihnen zu schaden. Sie sind einfach zu montieren (Klett, Kleber), benötigen keine Fachwerkstatt und arbeiten stromsparend.

Mardergitter: Unkomplizierte und schnelle Marderabwehr

Mardergitter werden einfach auf den Stellplatz gelegt. Marder meiden die ungewohnte Oberfläche. Besonders für den Heimgebrauch geeignet.

Anti-Marder-Stäbchen: Marderabwehr durch Geruch

Die Stäbchen verströmen einen unangenehmen Geruch und werden mit Klebepunkten im Motorraum befestigt. Sie halten etwa vier Wochen und sollten dann ersetzt werden.

Marderschutz-Wellenrohr: Gefährdete Leitungen und Schläuche schützen

Das Wellenrohr (innen ca. 10 mm, außen ca. 14 mm) wird über die Kabel gezogen und schützt so gezielt besonders gefährdete Bereiche vor Bissen.

Marderschutz: Die Möglichkeiten im Überblick