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Drosselklappensensor
Sensor, Drosselklappenstellung






Wahrscheinlich noch nie gehört - Drosselklappensensor
Der Begriff Drosselklappensensor, gerne auch Drosselklappenpotentiometer genannt, dürfte nur Fachleuten bekannt sein. Die Bauteile sind in Benzin- und Dieselmotoren zu finden und unterscheiden sich vom Aufbau und der Funktionsweise geringfügig. Obwohl das Drosselklappenpotentiometer klein und unscheinbar wirkt, ist es sehr wichtig für die optimale Leistung und Effizienz eines Fahrzeugs. Wenn der Motor unrund läuft oder ruckelt, kann ein defektes Drosselklappenpotentiometer die Ursache sein. Möglicherweise wechselt das Fahrzeug in den Notlauf oder der Kraftstoffverbrauch erhöht sich enorm.
Wie funktioniert das Drosselklappenpotentiometer?
Im Motor eines Fahrzeugs ist eine drehbare Drosselklappe verbaut. Deren Öffnungswinkel verändert sich mechanisch beim Betätigen des Gaspedals. Somit reguliert sie die für die Verbrennung benötigte Luftzufuhr. Bei leichtem Gasgeben öffnet sie sich minimal, bei Vollgas komplett.
Die unterschiedlichen Dreheinstellungen der Drosselklappe, bzw. deren Öffnungswinkel, erfasst das Drosselklappenpotentiometer. Die sich ergebenden Veränderungen des elektrischen Widerstands gibt er an das Motorsteuergerät zur Auswertung weiter. Dieses reguliert aufgrund der erhaltenen Daten die Luftmenge und die Kraftstoffzufuhr in den Zylindern des Motors. So sorgt das Drosselklappenpotentiometer stets für das ideale Kraftstoff–Luft–Gemisch. Das minimiert die Abgasmenge und kommt der Umwelt zugute.
Wie sind Defekte zu erkennen?
Defekte an diesem Bauteil sind keine Bagatellschäden. Falls Symptome auftreten, ist das sehr ernst zu nehmen. Das Hinauszögern einer Reparatur erhöht das Risiko von Folgeschäden an der Einspritzung oder der Abgasregelung. Schlimmstenfalls treten erhebliche Funktionsstörungen am Motor auf. Das kann teure Reparaturen nach sich ziehen.
Das Drosselklappenpotentiometer lässt sich nicht warten, aber dennoch unterliegt es einem natürlichen Verschleiß. Meist hält es genauso lange wie der komplette Motor. Sollte es zu Defekten kommen, sind diese relativ leicht zu bemerken:
- Der Motor ruckelt und stottert während der Fahrt
- Das Fahrzeug nimmt nur schwer Gas an
- Der Kraftstoffverbrauch erhöht sich
- Probleme während des Startvorgangs
- Die Motorkontrollleuchte brennt
- Drehzahlschwankungen, überwiegend im Leerlauf
- Das Fahrzeug wechselt den Modus, schaltet ins Notlaufprogramm
Im Fehlerspeicher des Fahrzeugs sind Defekte am Drosselklappenpotentiometer hinterlegt. Meist kann die Fachwerkstatt das Steuergerät auslesen. In der Regel sind diese Fehlercodes hinterlegt:
- P0120 – Fehlfunktion am Drosselklappenpositionssensor A
- P0121 – Spannungssignal liegt außerhalb des Bereichs
- P0122 / P0123 - Signal zu niedrig oder zu hoch
Auf jeden Fall ist eine frühzeitige Reparatur zu empfehlen. Das spart Geld und erhöht die Lebensdauer des Motors. Ansonsten sind keine Probleme bei der regelmäßigen Abgasuntersuchung zu erwarten.
Wie machen sich Verschmutzung und Feuchtigkeit bemerkbar?
Meist sind Verschmutzungen für Defekte des Drosselklappenpotentiometers verantwortlich. Besonders Dieselfahrzeuge sind aufgrund der Rußpartikel aus der Abgasrückführung anfällig dafür. Darüber hinaus lagert sich gerne Ölnebel in der Nähe des Sensors und der Drosselklappe ab. Das führt oft zu ungenauen oder falschen Messwerten, die das Steuergerät entsprechend auswertet.
Nicht zu unterschätzen ist die Feuchtigkeit als besondere Fehlerquelle. Der Eintritt von Wasser oder Kondensat in den Stecker oder in das Gehäuse des Potentiometers wirkt sich fatal aus. Besonders bei älteren Fahrzeugen kann das zu Kurzschlüssen oder Korrosion führen. Für eine Reinigung oder umfassende Trocknung, auch im Innern der Drosselklappe, ist folgendes zu beachten:
- Nur für den Sensor geeigneten Reiniger verwenden
- Aggressive Mittel oder Druckluft sind zu vermeiden
- Den Sensor vorsichtig ausbauen
Können auch elektrische oder mechanische Ursachen vorliegen?
Nicht nur äußere Einflüsse, sondern auch elektrische Störungen können zu Defekten führen. Dabei könnte es sich um folgende Probleme handeln:
- Allgemeine Wackelkontakte
- Gebrochene Kabel im Bereich des Steckers
- Eine oder mehrere defekte Lötstellen
- Unterbrochene, fehlerhafte Leiterbahnen im Sensor
- Im Bordnetz kommt es zu Schwankungen der Betriebsspannung
- Ungewöhnliche Signale, die das Steuergerät als Fehler auswertet
Sollten diese Störungen vorliegen, hilft nur eine exakte Messung des Drosselklappenpotentiometers. Die Fachwerkstatt spürt mithilfe eines Multimeters oder Oszilloskops den Fehler schnell auf. Das lässt sich auch selbst durchführen, wenn entsprechende Werkzeuge und Messgeräte vorhanden sind.
Manche Potentiometer arbeiten mit mechanischen Schleifkontakten. Im Laufe der Zeit nutzen sich diese ab. Das kann an einer hohen Laufleistung des Fahrzeugs oder schlechter Schmierung liegen. Ungenaue Signale oder ein Totalausfall sind die Folgen. Bei selbst durchzuführenden Arbeiten am Motor ist der Sensor sehr vorsichtig zu behandeln. Er verträgt keinen Druck oder ein unvorsichtiges Verdrehen.
Lässt sich ein Drosselklappenpotentiometer selbst reparieren?
Eine Reparatur ist eigentlich nicht möglich, weil das Bauteil in der Regel vergossen oder verschweißt ist. Nur selten lässt es sich zerstörungsfrei öffnen. Allerdings sind defekte Leiterbahnen oder gebrochene Kontakte grundsätzlich reparierbar. Voraussetzung für diese Arbeiten sind ausreichende Erfahrung und Spezialwerkzeug.
Manchmal stellt eine Reparatur am Stecker oder der Kabel aufgrund eines Wackelkontakts kein großes Problem dar. Oft ist nur das Isoliermaterial beschädigt. Mit Fachkenntnissen lassen sich die entsprechenden Leitungen prüfen, neu verlöten oder der Stecker ersetzen. Bei Unsicherheiten ist das Aufsuchen einer Fachwerkstatt zu empfehlen, um keine Folgeschäden am Motor zu riskieren.
Wie lässt sich das Dosselklappenpotentiometer nach dem Austausch neu anlernen?
Die Reparatur ist beendet und eigentlich hat alles ganz gut geklappt. Aber die Grundeinstellung der Drosselklappe muss das Steuergerät neu erfassen. Je nach Fahrzeugmodell kommen dafür zwei Möglichkeiten infrage:
- Automatisches Anlernen – Bei eingeschalteter Zündung 30 Sekunden warten. Das neue Signal erkennt das Steuergerät automatisch.
- Manuelles Anlernen mit Tester – Über ein Diagnosegerät, z.B. beim OBD-System, programmiert die Werkstatt die Grundeinstellung neu. OBD bedeutet On-Board-Diagnose – im Fahrzeug ist ein System integriert, das die Diagnose von Fehlern und Störungen überwacht.
Das einwandfreie Anlernen ist wichtig, weil sonst der Motor weiterhin nicht ruhig läuft. Außerdem kann das Gaspedal eventuell falsch reagieren. Auf jeden Fall sind bei diesen Tätigkeiten stets die Herstellerangaben exakt zu befolgen.