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Reifen wechseln - Wann? Warum? Kosten?

Reifen wechseln - Antworten auf die wichtigsten Fragen

Lassen Sie Reifen in der Werkstatt wechseln. Das ist günstig und spart Zeit und Mühe.(Bild: cherezoff @istockphoto.com)

Reifenwechsel oder Radwechsel?

Mit dem Begriff Reifenwechsel verbinden viele Menschen den Wechsel von Sommerreifen auf Winterreifen bzw. den Austausch der Winterreifen durch Sommerreifen im Frühjahr. In der Regel wird jedoch nicht der Reifen sondern das gesamte Rad gewechselt, sprich Reifen und Felge. Der Vorgang wird entsprechend als Radwechsel bezeichnet. Wir erklären, was der Wechsel kostet, wann man ihn durchführt und warum er so wichtig ist. Wir geben zudem Hinweise zu Luftdruck und richtigen Lagerung von Reifen und erklären schließlich auch wie ein echter Reifenwechsel abläuft und das Rad ausgewuchtet wird.

Warum Reifen wechseln?

Ein Reifen wird immer dann von der Felge entfernt, wenn er verschlissen oder beschädigt ist und droht, den Belastungen des Alltags nicht mehr standzuhalten. Der Gesetzgeber verlangt ein Mindestprofil von 1,6 mm, wobei vor allem Winterreifen von einer Profiltiefe von mindestens 4 mm profitieren. Die Reifen sollten außerdem nicht älter als ca. 7 Jahre sein. Als einzige Kontaktfläche zwischen Fahrzeug und Untergrund muss er stets die Fahrsicherheit durch guten Kraftschluss mit der Fahrbahn gewährleisten sowie Komfort und Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Ist der Pneu alt, d.h. das Profil abgefahren oder das Gummi porös bzw. die Karkasse beschädigt (erkennbar an Ausbeulungen) muss er runter, wenn die Felge weiterhin genutzt werden soll. Auch Vandalismus (z.B. beim Zerstechen der Reifen) kann den Reifenwechsel notwendig machen. Aus Kostengründen ist vielleicht auch schlicht und ergreifend kein zweiter Satz Felgen vorhanden, wenn der halbjährliche Radwechsel ansteht.

Sommerreifen werden vor allem auf Spritverbrauch sowie gute Fahreigenschaften bei trockenen und nassen Bedingungen optimiert.

Winterreifen müssen zusätzlich bei Schnee, Matsch und Eis Sicherheit bieten und gleichzeitig durch Laufruhe überzeugen.

Ganzjahresreifen bzw. Allwetterreifen stellen einen Kompromiss dar, der einem den Reifenwechsel bzw. Radwechsel erspart.

Wann Reifen wechseln?

Der Wechsel von Sommerreifen auf Winterreifen sollte stets vor den entsprechenden Wetterumschwüngen erledigt werden. Am einfachsten orientiert man sich an der Faustregel von "O(ktober) bis O(stern)". So ist man bereits im Herbst auf den kommenden Wintereinbruch vorbereitet und schont im Frühjahr die Winterreifen, wenn Schneefall und Eis nicht mehr zu erwarten sind. Oftmals findet man auch Angaben hinsichtlich der Temperatur mit Empfehlungen um ca. 7° Celsius die Reifen zu wechseln. Die Außentemperatur hat jedoch per se wenig mit der Performance eines Reifens zu tun, denn obwohl die Gummimischung nicht identisch ist, unterscheiden sich Sommer-und Winterreifen vor allem in ihrem Profil.

Was kostet es, die Reifen zu wechseln?

Die Kosten für den Reifenwechsel können beträchtlich schwanken, doch die Preisunterschiede erklären sich vor allem dadurch, dass Radwechsel und Reifenwechsel häufig in einen Topf geschmissen werden. Der Wechsel der Räder ist für die Werkstatt eine Arbeit von Minuten. Das Auto wird auf der Hebebühne angehoben, die Radschrauben mit dem Schlagschrauber gelöst und die Räder schließlich ausgetauscht. Wurden die Räder vorher in der Werkstatt eingelagert oder bringen Sie den neuen Satz mit, kostet das Ganze nur ca. 20 bis 30 Euro. Muss der Reifen von der Felge gezogen und einer neuer montiert werden, steigen die Kosten, zumal dann auch das Auswuchten als Arbeitsschritt hinzu kommt. Richtig teuer wird es aber erst, wenn ein neuer Reifensatz gekauft werden muss. Je nach Reifengröße und Fahrzeug müssen Sie mit ca. 100 Euro pro Reifen rechnen, sodass der Wechsel der Reifen dann auch um die 500,- EUR kostet.

Beim Reifenwechsel Verschleißbild beachten / Räder prüfen

Ihre Räder und Reifen können Sie beim Radwechsel bzw. Reifenwechsel genauer auf Verschleiß, Altersrisse oder Beschädigungen untersuchen. Die Profiltiefe kann mit einem Reifenprofiltiefenmesser überprüft werden. Die Mindestprofiltiefe von Reifen wird durch den Gesetzgeber mit 1,6 mm vorgegeben. Allerdings sollten Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens 4 mm aufweisen. Denn schon ab 4 mm Restprofiltiefe verschlechtern sich Bremsweg und die Fahreigenschaften bei Nässe signifikant. Die Reifen sollten auch unbedingt auf einseitig abgefahrene Stellen überprüft werden. Ursache dafür sind oft verschlissene Fahrwerks- und Lenkungsteile oder eine falsch eingestellte Achsgeometrie, die im Rahmen einer Achsvermessung erkannt und korrigiert werden kann.

Die Mindestprofiltiefe für Reifen beträgt 1,6 Milimeter. Winterreifen sollten jedoch mindestens 4 mm aufweisen.

Der Gesetzgeber verlangt mindestens 1,6 mm Profil.

Beschädigungen liegen manchmal in kleineren Rissen vor. Dies geschieht z.B. beim Anfahren einer spitzen Bordsteinkante. Oder ein Nagel / eine Schraube steckt im Reifenprofil. In beiden Fällen sollte der Reifen vorsorglich gewechselt werden. Die Felgen dürfen keine Risse aufweisen und es sollten nur geringe Bordsteinschäden vorhanden sein. Auch falscher Reifendruck kann dafür sorgen, dass übermäßiger, einseitiger verschleiß auftritt. Fahren Sie daher immer mit dem Reifendruck, den der Hersteller vorgibt.

Wo findet man den richtigen Luftdruck für die Reifen?

Den richtigen Luftdruck für Ihre Reifen finden Sie in der Regel auf einem Aufkleber in der Fahrer- oder Beifahrertür. Sollte er sich dort nicht befinden, dann öffnen Sie den Tankdeckel und halten Sie dort nach den Angaben Ausschau. Den Luftdruck sollte man auch regelmäßig und insbesondere vor längeren Reisen prüfen. Wer mit viel Gewicht unterwegs ist, z.B. bei einem voll besetzten Auto und Urlaubsgepäck, erhöht den Luftdruck um 0,2 bar über den Wert des Herstellers hinaus. Den Luftdruck im Winter generell zu erhöhen, empfehlen wir allerdings nicht. Checken sie stattdessen den Luftdruck jeden Monat und pumpen sie nach, sobald die Temperaturen fallen.

Sie finden den richtigen Luftdruck in der Tür oder im Tankdeckel.
Bild: dirima @istockphoto.com

Kann man die Reifen selbst wechseln?

Jeder Autofahrer sollte in der Lage sein, ein Rad zu wechseln. Sichern sie das Fahrzeug gegen Wegrollen und setzen Sie den Wagenheber an den designierten Aufnahmepunkten an. Die Radschrauben löst man am besten schon vorher an. Hängt das Rad in der Luft, kann es abgeschraubt und ersetzt werden. Mit einem Drehmomentschlüssel wird das Rad schließlich entsprechend der Herstellervorgaben festgezogen und nach 50-80 km Fahrt nochmal nachgezogen. Ein echter Reifenwechsel ist jedoch ungleich komplexer und für den Laien nicht möglich. Mit der notwendigen Reifenmontiermaschine kann man bei falscher Bedienung nicht nur seine Reifen und Felgen beschädigen, sondern sich auch schwer verletzen. Zudem müssen die Ventile und Sensoren der Reifendruckkontrolle ersetzt und letztere schließlich auch mit dem Steuergerät verbunden werden. Auch das Auswuchten des Rades ist ohne entsprechende Maschine nicht möglich. Wer darauf verzichtet, riskiert erhöhten Reifenverschleiß mit entsprechend höheren Kosten in der Zukunft.

Wie werden die Reifen gelagert?

Bleibt noch die Frage, was mit den Rädern passieren soll, die jeweils nicht gefahren werden? Am einfachsten ist die Lagerung in der Werkstatt, die für ca. 50 Euro pro Saison den nicht benötigten Reifensatz inklusive Felgen kühl und trocken lagern wird. Dank eines entsprechenden Reifen- bzw. Felgenbaums müssen die Pneus auch nicht gedreht oder gewendet werden. Wer seine Räder hingegen im Keller stehend lagert, sollte diese regelmäßig bewegen, um Beulenbildung zu vermeiden. Den Luftdruck erhöht man am besten um ca 0,5 bar gegenüber den Herstellerangaben. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die das Gummi porös werden lässt, hohe Temperaturen sowie Feuchtigkeit. Natürlich dürfen auch keine Öle oder sonstige Chemikalien mit den Reifen in Kontakt kommen. Die Räder dürfen übrigens auch nicht in geschlossenen Tüten eingelagert werden, da sonst Kondenswasser im ungünstigsten Fall zu Beschädigungen führen kann. Reifentaschen dienen lediglich zum schmutzfreien Transport!

Radwechsel - Die Demontage der Räder

Bevor Sie das Auto aufbocken bzw. anheben, sollten die Radschrauben gelöst werden. Oft sitzen diese nämlich sehr fest, weil sich in den Gewinden und zwischen Felge und Bremsscheibe über den Winter Salz, Wasser und Rost angesetzt haben. Achten Sie dabei darauf, dass die Handbremse angezogen und ein Gang eingelegt ist. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sollte der Wählhebel auf „P“ stehen. Vorab müssen Sie ggf. noch die Radkappen abziehen, um an die Radschrauben zu gelangen. Diese sind meist nur geklipst und lassen sich mit einem kräftigen Ruck entfernen. Nun können Sie die Radschrauben mittels Radkreuz oder Schlagschrauber anlösen. Dabei reicht oft schon eine halbe Umdrehung. Anschließend wird der Wagenheber angesetzt oder die Hebebühnenarme unter den vorgegebenen Aufnahmepunkten platziert und das Fahrzeug angehoben. Achten Sie bitte beim Aufbocken mit einem Wagenheber unbedingt darauf, dass das Fahrzeug sicher steht (Handbremse angezogen, Gang eingelegt). Am besten Sie benutzen zusätzlich noch Unterstellböcke und Unterlegkeile.

Zunächst wird die Radkappe entfernt.

Bei Stahlfelgen muss die Radzierblende entfernt werden.

Die Radschrauben werden vor dem Anheben bzw. Aufbocken des Wagens gelöst.

Ölen und Lösen Sie die Radschrauben vor dem Aufbocken.

Achten Sie darauf, das Fahrzeug nur an den vorgesehenen Aufnahmepunkten anzuheben.

Wagenheber oder Hebebühne dürfen nur an den Aufnahmepunkten angesetzt werden.

Damit Sie zum nächsten Radwechsel noch wissen, welches Rad an welcher Achse montiert war, müssen Sie diese noch deutlich markieren. Hierzu eignen sich passende Ventilkappen mit VR/HR/VL/HL-Schriftzug. Sie können aber auch auf der Innenseite des Reifens z.B. mit Speckkreide oder einem Reifenstift einen entsprechenden Vermerk setzen. Im Anschluss werden die Radschrauben mit dem Radkreuz oder Schlagschrauber komplett rausgeschraubt. Beim Schlagschrauber empfiehlt es sich, einen Impact-Steckschlüssel mit Plastikeinsatz zu verwenden. Diese schützt die Lackierung beim Lösen rund um das Radmutterloch. Niemals einen Drehmomentschlüssel zum Lösen von Schrauben oder Muttern verwenden, da sonst dessen Mechanik Schaden nehmen kann und ein genaues Drehmoment beim Anziehen nicht mehr möglich ist.

Beschriftete Ventilklappen erlauben die spätere Zuordnung der Räder.

Beschriftete Ventilkappen sind eine feine Sache.

Speckkreide oder ein Reifenstift funktioniert natürlich auch.

Speckkreide oder ein Reifenstift gehen natürlich auch.

Felgenschlösser sollten nicht mit einem Schlagschrauber abmontiert werden.

Für das Felgenschloss wird ein Schlüssel benötigt.

Haben Sie anstatt einer Radschraube ein Felgenschloss, dann sollten Sie beim Lösen mit der dazugehörigen Felgenschloss-Stecknuss darauf achten, keinen Schlagschrauber zu verwenden. Der Einsatz eines Radkreuzes oder Radschlüssels ist an dieser Stelle zu empfehlen. Dies verhindert Beschädigungen an der Felgenschlossaufnahme. Es empfiehlt sich beim Rausdrehen der letzten Radschraube das Rad mit einer Hand festzuhalten (oder ein zweiter Helfer kommt dazu), da dieses beim Entfernen der letzten Radschraube sonst runterfallen und dabei beschädigt werden könnte. Bei unsachgemäßer Arbeit besteht auch Verletzungsgefahr. Im Anschluss nehmen Sie das Rad ab. Es wird ggf. gesäubert und versiegelt. Da nun das Rad entfernt wurde und die Sicht auf die Achse frei ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Bremsen, Fahrwerks- und Aufhängungssteile. Insbesondere die Bremsscheiben, Bremsbeläge, Bremsschläuche und Bremsleitungen sollten kritisch in Augenschein genommen und falls nötig gewechselt werden.

Rad- & Reifenbezeichnungen

Damit Sie wissen, welche Felgen und Reifenkombinationen zu Ihrem Fahrzeug passen, hilft oft ein Blick in den Fahrzeugschein. Dort finden Sie die zugelassenen Rad/-Reifenkombination für das Auto. Winterreifen haben zusätzlich die Bezeichnung MS (mud and snow – Matsch und Schnee) auf der Flanke, damit man diese als Winterreifen erkennt. Das M+S-Symbol ist allerdings keine geschützte Kennzeichnung und kann daher auch auf nicht wintertauglichen Reifen angebracht werden. Die Reifenindustrie hat deswegen das Schneeflocken-Symbol zur einwandfreien Identifizierung eingeführt. In unserem Ratgeber für Winterreifen erfahren Sie mehr.

Die Reifenbezeichnungen auf der Flanke eines Reifens geben wertvolle Informationen.

Die Reifenbezeichnungen helfen u.a. bei der Altersbestimmung.

Dieser Reifen stammt aus der 24 Kalenderwoche des Jahres 2013

Dieser Reifen stammt aus der 24 Kalenderwoche des Jahres 2013".

Achten Sie auf die richtige Laufrichtung des Reifens, damit dieser genügend Grip aufbauen kann.

Achten Sie auf Laufrichtung des Reifens.

Für den Radwechsel ebenfalls relevant ist die Laufrichtung des Reifens. Die "Rotation" wird häufig durch einen Pfeil auf der Reifenflanke gekennzeichnet und darf für optimalen Grip natürlich nicht missachtet werden. Wer keinen Pfeil sieht, findet vielleicht einen Hinweis auf "innen" oder "außen".

Montage der Kompletträder von kfzteile24

Vorab muss geprüft werden, ob die alten Radschrauben bei den neuen Rädern weiter verwenden werden können. Oft haben z.B. Stahlfelgen einen Kugelbund, Alufelgen aber einen Kegelbund. Auch die Auflagefläche an der Radnabe und den Bremsscheiben muss vorbereitet und mit einer Drahtbürste von Schmutz, Rost und sonstigen Ablagerungen befreit werden. Das Rad wird im Anschluss vorsichtig an die Radnabe gelegt und die Radschrauben handfest angeschraubt. Achten Sie dabei unbedingt auf die Laufrichtung (Rotation –>) und den Pfeil auf dem Reifen. Dieser muss in die Vorwärtsrichtung zeigen (Drehrichtung des Antriebes). Beim V-Profil zeigt die geschlossene Seite des "V" immer in Fahrtrichtung. Es gibt aber auch Reifen die nicht laufrichtungsgebunden sind. Jetzt das Rad montieren. Grundsätzlich sollte man das Einschrauben der Radschrauben mit einem Schlagschrauber vermeiden, da bei schief angesetzten Radschrauben das Gewinde beschädigt werden kann.

Ein Felgenbaum leistet beim Lagern der Räder gute Dienste.

Räder auf einem Felgenbaum müssen nicht gedreht werden.

Die neuen Räder mit passenden Reifen werden angebracht.

Die Radmontage geht am besten zu zweit.

Radschrauben mit dem richtigen Drehmoment anziehen und nach 50-80 Kilometern prüfen.

Die Räder festziehen und nach einigen Kilometern nachziehen.

Danach werden mit einem Radkreuz die Radschrauben nachgezogen, dann das Fahrzeug wieder abgesenkt und mittels 1/2-Zoll-Drehmomentschlüssel mit dem entsprechendem Anzugsdrehmoment festgezogen. Die Anzugsdrehmomente unterscheiden sich bei Aluminium- und Stahlfelgen. In den Regel liegen diese bei Stahlfelgen bei 110 Nm und bei Aluminiumfelgen bei 90 Nm. Die genauen Anzugsdrehmomentwerte sind aber fahrzeugspezifisch und nach Herstellerangaben beim Fachhändler nachzufragen. Das Felgenschloss nicht vergessen!



Hinweis für Fahrzeuge mit RDKS

Sollte Ihr Fahrzeug über ein RDKS verfügen (Reifendruckkontrollsystem), dann müssen Sie dieses neu anlernen! Eine Fachwerkstatt/Reifenhändler mit RDKS-Service kann die Wartung durchführen. Dies ist aufgrund der Reifenluftdruckveränderung zwingend notwendig. Auch die Ventile für die Sensoren unterliegen einem natürlichen Verschleiß und müssen regelmäßig gewartet werden. Unsere Empfehlung: bei jedem Reifenwechsel. Nach 50-80 km Fahrbetrieb unbedingt das Anzugsdrehmoment der Radschrauben prüfen und mit dem richtigen Drehmoment die Radschrauben bzw. -muttern nachziehen!

Wie läuft der Reifenwechsel?

Anders als die Räder können die Reifen nicht außerhalb einer Werkstatt gewechselt werden, denn schließlich muss der Pneu mithilfe einer Reifenmontiermaschine von der Felge gelöst und auch wieder aufgebracht werden. Auch das anschließende Wuchten des Rades ist ohne Wuchtmaschine nicht möglich. Die beide Gerätschaften finden Sie in der Regel jedoch in jeder Mietwerkstatt. Zunächst muss natürlich das gesamte Rad von der Achse entfernt werden. Dazu wird das Fahrzeug entweder mit einer Hebebühne angehoben oder mit einem Wagenheber aufgebockt. Sichern Sie es vorher gegen Wegrollen und achten Sie darauf, den Wagenheber nur an den dafür geeigneten Aufnahmepunkten anzusetzen. Im Anschluss muss die Luft aus dem demontierten Rad gelassen werden. Dafür wird ein kleiner Ventilschraubendreher genutzt, mit dem sich das Innenteil des Ventils herausschrauben lässt. Etwaige geschlagene Wuchtgewichte auf Stahlfelgen sollten ebenfalls entfernt werden. Mit einer entsprechenden Auswuchtzange sollte dies kein Problem darstellen.

Die Reifenmontiermaschine beim Reifenwechsel

Das Rad ist nun bereit für die Reifenmontiermaschine, mit der zunächst der alte Reifen von der Felge gelöst werden muss, sprich die Reifenflanke von der Felgenwand gedrückt wird. Nutzen Sie dafür den an der Montiermaschine meist seitlich angebrachten Schaufelarm und setzen Sie ihn an die Reifenflanke. Durch Betätigung des entsprechenden Pedals drückt die Schaufel bzw. der Abdrücker die Reifenwand nach innen über den sogenannten Felgenhump. Dies wird auf beiden Seiten des Reifens vorgenommen. Achten Sie insbesondere bei Alufelgen darauf, durch den Abdrücker die Felge nicht zu beschädigen, d.h. setzen Sie die Abdrückschaufel nicht auf die Felge sondern den Reifen. Die Bedienung ist grundsätzlich einfach, allerdings ist es empfehlenswert, sich die Reifenmontiermaschine von einem erfahrenen Schrauber erklären zu lassen bzw. die Anleitung genau zu lesen.

Mit dem Abdrücker wird der Reifen von der Felgenwand geschoben.

Die Reifenmontiermaschine holt den Reifen von der Felge.

Hebeln Sie den reifen über den Montierarm

Es besteht Verletzungsgefahr, daher am besten der Werkstatt überlassen.

Durch die Drehung des Montiertellers wird der Reifen über die Felge gezogen.

Bei unsachgemäßer Anwendung können auch Reifen und Felge beschädigt werden.

Im nächsten Schritt wird die Felge auf den Drehteller der Reifenmontiermaschine gesetzt und entweder gespannt oder gespreizt befestigt. Während Stahlfelgen grundsätzlich in beide Richtungen befestigt werden können, empfiehlt sich bei Alu-Felgen meist das Spannen. Die Felge darf nicht wackeln, damit sie beim nächsten Arbeitsschritt nicht beschädigt wird. Der (De-)Montierarm wird an den Felgenrand gebracht, justiert und mit einem Montiereisen der Reifen über den Montierarm gehebelt. Durch die Drehung des Montiertellers wird der Reifen durch den feststehenden Montierarm über die Felge gezogen. Der Reifen sollte jetzt lose auf der Felge sitzen (ggf. einfach nochmal richtig ziehen, damit er sich auch auf der unteren Seite von der Felgenwand löst). Mit dem Montiereisen wird dieser untere Rand nun ebenfalls über den Montierarm gehebelt. Durch erneutes Drehen des Montiertellers wird der Reifen schließlich komplett von der Felge entfernt.

Aufbringen des neuen Reifens auf die Felge

Vor der Montage des neuen Reifens wird immer das Reifenventil erneuert. Sie sind selbstabdichtend und halten in der Regel nicht so lange wie die Felge. Undichtigkeit und schleichender Luftverlust drohen, wenn man den Ventilwechsel vergisst. Schneiden Sie das alte Ventil an, um es mit einem Ventilmontierwerkzeug herausziehen zu können. Das neue Ventil wird am Dichtring eingefettet, durch das Loch gesteckt und mit dem Montierwerkzeug in die Felgenwand gezogen. Durch ein hörbares Geräusch erkennt man, dass das Ventil einrastet und fest in seiner Position sitzt. Die Flanken des neuen Reifens werden vor der Montage auf beiden Seiten jeweils innen und außen gut eingefettet bzw. mit einer entsprechenden Montierpaste eingerieben. Sie verhindert die spätere Beschädigung des Reifens durch die Reifenmontiermaschine und ermöglicht gutes Gleiten über den Montierarm. Vor dem Aufbringen des Reifens bitte unbedingt auf eine etwaige Laufrichtungen (Rotation) oder Vorgaben zur Innen- und Außenseite achten, um den Reifen richtig herum auf die Felge zu ziehen. Setzen Sie den Reifen auf die eingespannte Felge und fahren Sie den Arm der Montiermaschine an die Felge. Durch Drehen des Tellers wird der Reifen auf die Felge gedrückt. Im nächsten Schritt ist wieder der Montierarm notwendig, denn die Reifenflanke muss über den Hump der Felge gedrückt werden. Unterstützen Sie den Vorgang durch Drücken auf der Seitenflanke hinter dem Montierarm. Reicht Drücken nicht aus, muss ein Montiereisen zur Hilfe genommen werden.

Fetten Sie die Flanken des Reifens innen und außen großzügig ein.

Die Reifenflanke wird ordentlich eingefettet.

Sobald der Reifen auf der Felge liegt, wird Luft eingefüllt, damit sich die Flanken des Reifens an die Seiten der Felge legen. Achten Sie auf Ihre Finger! Sie dürfen sich keinesfalls zwischen Reifen und Felge befinden. Falls beim Einfüllen der Druckluft zu viel Luft entweichen sollte, als das sich die Reifenflanke an die Felgenwand annähert, muss das Ventil heraus geschraubt werden, um mehr Luft einfüllen zu können. Im Anschluss wird es wieder eingesetzt und der Reifendruck auf das vom Hersteller vorgegebene Maß erhöht. Der Reifen kann nun aus der Reifenmontiermaschine entfernt werden und ist bereit zum Auswuchten.

Auswuchten mit der Radauswuchtmaschine

Auch die Bedienung der Radauswuchtmaschine ist kein Hexenwerk und in der Regel bei richtiger Handhabung leicht verständlich. Lesen Sie jedoch die Bedienungsanleitung gründlich durch oder lassen Sie sich im Idealfall durch einen erfahrenen Fachmann die Handhabung demonstrieren. Das Rad wird zunächst auf die Achse der Wuchtmaschine gespannt, wobei auf die Wahl des richtigen Konus geachtet werden sollte. Die Felge muss passen, darf aber nicht durchrutschen. Mit einer Fixierungsmanschette wird das Rad festgeschraubt. Bei Alufelgen ist darauf zu achten, dass die Manschette möglichst breit und über eine weiche Auflagefläche verfügt, um die Felgen nicht zu zerkratzen. Ist kein für Alufelgen geeigneter Fixierungsaufsatz vorhanden, kann in der Regel auch der Konus von der anderen Seite, d.h. von außen angebracht und festgezogen werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Rad fest auf der Achse der Auswuchtmaschine sitzt.

Prüfen Sie, dass alle eventuellen Auswuchtgewichte entfernt wurden und der Reifen den richtigen Luftdruck besitzt, eh Sie fortfahren. Um das Rad auswuchten zu können, benötigt die Maschine verschiedene Angaben. Die Felgenbreite wird durch eine entsprechende Lehre ermittelt bzw. kann von der Felge abgelesen werden. Auch die Zollgröße und der Abstand der Felge zur Maschine sind wichtig. Geben Sie diese Daten ein, wobei sich das Interface von Auswuchtmaschine zu Auswuchtmaschine unterscheidet. Teilweise wird der Felgenabstand z.B. automatisch gemessen und muss nicht explizit durch den Anwender eingegeben werden. Wählen Sie nun noch die Position der Auswuchtgewichte. Bei Stahlfelgen werden diese in der Regel rechts und links außen auf die Felge geschlagen. Bei Leichtmetallfelgen werden sie hingegen häufig geklebt. Schließen Sie die Haube und die Maschine wird die Unwucht ermitteln sowie die notwendigen Auswuchtgewichte anzeigen. Die werden natürlich nicht irgendwo angebracht, sondern Sie müssen den Reifen in die richtige Position drehen. Die Maschine zeigt diese an und das Gewicht wird dann im 90°-Winkel zur Achse befestigt. Bei Klebegewichten muss die Felge natürlich vorher gründlich gereinigt werden, um eine gute Haftung zu ermöglichen. Im Anschluss wird der Vorgang wiederholt. Im Idealfall sind keine weiteren Gewichte notwendig. Falls doch noch eine Unwucht bestehen sollte, versuchen Sie zunächst die gerade befestigten Gewichte in ihrer Position zu korrigieren, eh Sie weitere Gewichte anbringen. In den meisten Fällen reicht dies bereits aus.

Fetten Sie die Flanken des Reifens innen und außen großzügig ein.

Durch Auswuchten rollt der Reifen richtig und der Verschleiß wird minimiert.

Montage des neuen Rades

Mit der Montage des neuen Rades am Fahrzeug ist der Reifenwechsel abgeschlossen. Ziehen Sie die Radschrauben bzw. Radbolzen mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment fest und überprüfen Sie die Bolzen bzw. Muttern nach 50-80 km erneut mit einem Drehmomentschlüssel.

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