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Scheinwerfer wechseln - Halogen, Xenon oder LED? Zu welchen Kosten?

Scheinwerfer wechseln

Lichtmängel gehören zu den häufigsten Beanstandungen im Rahmen der Hauptuntersuchung. Wenn eine Neueinstellung nicht mehr reichen sollte, müssen die Scheinwerfer gewechselt werden.
(Bild: kfzteile24 Profi-Schrauber @youtube.com)

Aufgabe der Scheinwerfer

Sicheres Fahren im Straßenverkehr ist nur möglich, wenn man seine Umgebung gut wahrnehmen kann und dabei selbst von anderen gesehen wird. Die Scheinwerfer sind entscheidende Bauteile in dieser simplen Logik. So beherbergen die nach vorne strahlenden Leuchtmittel, mit denen das gesetzlich vorgeschriebene Abblend- und Fernlicht realisiert wird. Beide dienen der Erhöhung der Sichtweite bei Dunkelheit und schlechtem Wetter. Die Fahrtrichtungsanzeiger sowie das Tagfahrlicht helfen hingegen anderen Verkehrsteilnehmern, das Auto und seinen voraussichtlichen Fahrtweg frühzeitig zu erkennen und entsprechend reagieren zu können.

Der Standard: Halogen-Scheinwerfer

Unterschieden werden Scheinwerfer nach ihrer eingesetzten Technologie, wobei Halogen-Scheinwerfer die älteste und günstigste Technik darstellen. Halogenlampen sind typische Glühlampen, bei denen ein Draht aus gewendeltem Wolfram mittels Stromfluss zum Glühen gebracht wird. Der hohe Schmelzpunkt des Materials und der fehlende Sauerstoff verhindern, dass es zur Verbrennung kommt. Stattdessen wird die Gasfüllung zum Leuchten angeregt. Halogenlampen sind günstig, lassen sich schnell und einfach austauschen und benötigen weder Hochspannung noch ausgeklügelte Steuerungstechnik. Die entsprechenden Scheinwerfer sind daher preiswert und gehören bei fast allen Automodellen zur Standardserie. Leuchtkraft, Lichtfarbe und die Haltbarkeit der Leuchtmittel kann jedoch nicht mit Xenon- oder LED-Scheinwerfern mithalten.

Scheinwerfer für den Opel Zafira

Halogen-Scheinwerfer lassen sich meist relativ leicht wechseln. Xenon- und LED-Scheinwerfer sollten hingegen vom Profi verbaut werden.

Xenon- und LED-Scheinwerfer

Xenonlampen sind Gasentladungslampen, bei denen kein Draht zwischen den Elektroden mehr sitzt. Stattdessen wird das Gas durch Hochspannung ionisiert, bis sich ein Lichtbogen bildet. Von dem Lichtbogen ausgehend wird das restliche Gas erhitzt. Xenonlampen verändern daher auch ihr Leuchtbild nach dem Einschalten bzw. brauchen etwas Zeit, um ihre gesamte Leuchtkraft zu entfalten. Dafür ähnelt das Licht mit seiner hohen Farbtemperatur aber eher dem Tageslicht und dank größerer Leuchtweite kann ein weiterer Bereich vor dem Auto erfasst werden. Xenon-Scheinwerfer benötigen zudem weniger Energie und die Lebensdauer der Lampen ist deutlich größer als bei vergleichbaren Halogen-Scheinwerfern. Allerdings ist der Austausch nicht trivial, weil ein entsprechendes Vorschaltgerät verbaut ist, welches die 12-v-Netzspannung auf die notwendige Hochspannung transformiert.

LED-Scheinwerfer stellen die neueste Technologie dar und bedienen sich licht emittierender Dioden, die nur sparsam arbeiten, sondern dank geringer Hitzeentwicklung auch extrem lange haltbar sind. Die LEDs lassen sich außerdem dank komplexer Steuerungstechnik auch gezielt an und ausschalten, sodass LED-Scheinwerfer der Oberklasse auch mit adaptivem Fernlicht ausgestattet sind. Dadurch ist es möglich, stets mit Fernlicht zu fahren, ohne den Gegenverkehr oder vorausfahrende Autofahrer zu blenden. Der Nachteil der Technik ist allerdings der hohe Einstiegspreis sowie die Notwendig im Fehlerfall, den kompletten Scheinwerfer wechseln zu müssen.

Übrigens: Es ist nicht ungewöhnlich, wenn unterschiedliche Lichttechnologien in einem Scheinwerfer kombiniert werden und z.B. das Tagfahrlicht und die Blinker aus LEDs bestehen, während Abblend- und Fernlicht durch Glühlampen realisiert werden.

Wann werden Scheinwerfer gewechselt?

Scheinwerfer müssen immer dann gewechselt werden, wenn das erzeugte Licht nicht mehr dem gesetzlichen Rahmen entspricht. Das kann z.B. der Fall sein, wenn die Streuscheiben zerkratzt sind oder sich die Scheinwerfer nicht so einstellen lassen, dass die geforderte asymmetrische Ausleuchtung erzielt wird. Häufig werden auch die Dichtgummis der Leuchtmittel spröde, sodass Wasser eindringen kann oder beim Einsatz von Hochdruckreinigern wird nicht auf den Mindestabstand geachtet. Wasser in Scheinwerfern ist daher ein häufiger Grund für den notwendigen Wechsel. Schließlich werden Scheinwerfer auch getauscht, um von einer Technologie auf eine andere upzugraden z.B. Halogen-Scheinwerfer durch LED-Scheinwerfer zu ersetzen oder eine gewünschte Optik zu erreichen. Dabei ist es wichtig, die Zulassung der Scheinwerfer zu beachten.

Woran erkennt man defekte Scheinwerfer?

In der Regel erkennt man defekte Scheinwerfer daran, dass man im Dunkeln oder bei schlechtem Wetter weniger sieht. Häufig werden Ausfälle durch den Bordcomputer registriert und über eine entsprechende Fehlermeldung darauf hingewiesen. Falsch eingestellte Scheinwerfer bekommen aufmerksame Autofahrer auch durch die Reaktionen des Gegenverkehrs mit. Wer häufiger Lichthupen bekommt, sollte unbedingt die Einstellung seiner Scheinwerfer prüfen lassen, um eine Blendung auszuschließen. Beachten Sie auch, dass das Schleifen der Streuscheiben, um Kratzer zu entfernen verboten ist. Stehendes Wasser, Moos und Schimmel erkannt man hingegen auch als Laie.

Wie wechselt man die Scheinwerfer?

Alte Scheinwerfer durch neue zu ersetzen, ist in aller Regel relativ einfach. Je nach Fahrzeug muss vielleicht die Stoßstange demontiert werden, aber meist reicht es, die Befestigungsschrauben zu lösen und die Kabel vom Scheinwerfer zu trennen. Der alte Scheinwerfer wird entnommen und der neue eingesetzt, angestöpselt und eingestellt. Dies gilt vor allem für Halogen-Scheinwerfer. Bei Xenon-Scheinwerfern sollte zunächst die Batterie abgeklemmt werden, um das Vorschaltgerät gefahrlos demontieren zu können. LED-Scheinwerfer müssen zudem je nach Auto auch angelernt werden. Ist ein Upgrade geplant, sollten Sie darauf achten, dass z.B. die neuen LED-Scheinwerfer für das Fahrzeug zugelassen sind und nicht eventuell eine Scheinwerferreinigungsanlage nachgerüstet werden muss. Der Hersteller der Scheinwerfer wie z.B. Hella oder Osram wird darauf in der Regel hinweisen.

Was kosten neue Scheinwerfer?

Scheinwerfer werden natürlich als Paar gewechselt und kosten zwischen 600 und 1.000 Euro. Natürlich sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt, denn aufwendiges Matrix-Licht in der Oberklasse kostet auch entsprechend mehr. Der Wechsel selbst geht in der Werkstatt relativ schnell, sodass je nach Stundensatz ca. 200 bis 300 Euro zusätzlich hinzukommen. Unsere Empfehlung lautet, die Scheinwerfer von Markenherstellern passend zum Auto günstig online zu kaufen und von der Fachwerkstatt einbauen zu lassen.

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