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Auspuff wechseln - Teile, Hinweise und Kosten

Auspuff wechseln

Zum Auspuff gehören neben den Rohren auch der Katalysator und die Schalldämpfer. (Bild: kfzteile24-Profi-Schrauber @youtube.com)

Aufgabe und Teile des Auspuffs

Jeder Verbrennungsmotor erzeugt heiße Abgase, die kontrolliert abgeleitet werden müssen. Die Herausforderung für den Auspuff sind dabei die hohen Temperaturen, Druck, Schwingungen und aggressives Kondensat. Zudem muss die Abgasanlage die umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffe zurückhalten und die Lärmbelästigung auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß reduzieren. Gleichzeitig darf der Abgasgegendruck innerhalb des Auspuffs nicht zu hoch werden, da sonst Leistung und Effizienz des Motors abnehmen. Zu den Teilen der Abgasanlage gehören der Abgaskrümmer, ein eventueller Turbolader, der Katalysator mit seinen Lambdasonden, u.U. ein Partikelfilter sowie in der Regel ein Mittel- und ein Endschalldämpfer. Spricht man vom Wechsel des Auspuffs, kann jedes einzelne dieser Bauteile betroffen sein, doch in der Regel sind vor allem die verbindenden Auspuffrohre gemeint. Kat, Partikelfilter und Schalldämpfer können je nach Situation ebenfalls dazugehören.

Wann muss man einen Auspuff wechseln?

Es gibt drei Hauptursachen, die einen Tausch des Auspuffs bzw. einzelner Auspuffkomponenten notwendig machen. Vor allem Korrosion d.h. Rostschäden sind hier zu nennen. Das schwefelhaltige Abgas kondensiert an den Metallwänden und fließt durch die Schwerkraft nach unten wo es steht und durch seinen sauren pH-Wert das Metall mit der Zeit angreift. Vor allem am Endtopf ist das meist gut zu beobachten. Was für den Endtopf gilt, passiert natürlich analog auch in den Schalldämpfern und den nicht sichtbaren Abgasrohren. die sich am Unterboden des Fahrzeuges befinden. Ebenfalls rostbedingt können Probleme mit der Befestigung sein, wenn z.B. die Halter abbrechen. Der ganze Auspuff schwingt dann deutlich stärker als geplant, bis er im Zweifel irgendwann ganz abreißt. Schließlich können Schäden am Auspuff auch direkte Folge einer defekten Einspritzung oder sonstiger Motorprobleme sein. Schließen z.B. Einspritzdüsen nicht oder ist der Einspritzzeitpunkt nicht korrekt eingestellt, können die Abgastemperaturen über die Toleranz hinaus steigen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Materialrissen im Abgaskrümmer und verbrannten Katalysatoren. Auch Motorverwindungen unter Last können den Auspuff beschädigen, wenn die Entkopplung z.B. aufgrund steifer oder beschädigter Motorlager nicht funktioniert oder bei einer vorangegangenen Reparatur steife verbindungen statt Flexrohre Verwendung fanden.

Bild eines Auspuffs

Doppelflutige Auspuffe erhöhen Leistung und Effizienz aufgrund eines verringerten Abgasgegedrucks. Sie kommen allerdings meist nur in entsprechend leistungsstarken Fahrzeugen zum Einsatz.

Was kann man tun, um seinen Auspuff zu schützen?

Autos im Allgemeinen und der Auspuff im Besonderen reagieren empfindlich auf Kurzstreckenfahrten, denn hat die Abgasanlage keine Zeit, um auf Temperatur zu kommen, verstärkt sich das Kondensatproblem. Wer nur Kurzstrecke fährt, riskiert zudem, dass die notwendige Regeneration eines etwaigen Partikelfilters nicht durch das Steuergerät initiiert werden kann. Der Filter setzt sich zu, bis schließlich eine Warnmeldung folgt und der Filter kostenintensiv ausgebaut und von seinen Anhaftungen befreit werden muss. Auch Eingriffe in die Motorleistung durch z.B. Chip-Tuning können den Auspuff (vor allem den Katalysator) schädigen. Werden durch unsachgemäße Maßnahmen nämlich die Abgastemperaturen zu hoch, kann die Wabenstruktur, auf der die katalytische Schicht aufgebracht ist, einfach schmelzen. Wer auf diese Art von tuning partout nicht verzichten mag, sollte sich zum Schutz des Auspuffs wenigstens an einen vertrauenswürdigen Experten wenden und es nicht übertreiben.

Kann man einen Auspuff reparieren?

Natürlich lässt sich ein Auspuff durch den Austausch defekter Komponenten wieder instandsetzen, doch mit reparieren wird meist das Flicken beschädigter Rohre mittels Schweißen oder Rohrschellen gemeint. Diese Vorgehensweise ist allerdings nur bedingt zu empfehlen. Natürlich spart man sich die Kosten für ein Neuteil, doch die Schweißarbeit ist aufwendig und in der Werkstatt häufig sogar teurer als der einfache Austausch. Hat man Zugriff auf ein Schweißgerät und traut man sich die Arbeit selbst zu, spart man diese Kosten, doch mehr als eine Übergangslösung stellt eine solche Reparatur nicht dar. Die Schweißnähte sind häufig ein Schwachpunkt und natürlich muss auch sichergestellt sein, dass überhaupt noch genügend Material vorhanden ist. Geschweißte Auspuffanlagen werden von HU-Prüfern in der Regel auch besonders kritisch begutachtet.

Endrohre eines Autos

Der Auspuff hat Einfluss auf den Klang eines Autos. Sportschalldämpfer werden daher gerne bei getunten Fahrzeugen eingesetzt.
Bild: luckyracoon @istockphoto.com

Wie wird der Auspuff gewechselt?

Der Auspuff wird mittlerweile meist als zusammenhängende Einheit produziert und im Fertigungsprozess als Ganzes mit dem Auto verbunden. Ist nur eine Komponente der Abgasanlage defekt, muss diese also mittels Trennschleifer oder einem entsprechendem Spezialwerkzeug herausgeschnitten und abgenommen werden. Das Neuteil wird dann mit Rohrschellen in das verbleibende System integriert. Schweißverbindung sind in diesem Fall unüblich. Bei der Gelegenheit wird die Werkstatt auch die Aufhängung (meist Hartgummi) unter die Lupe nehmen und eventuell wechseln, wenn diese spröde und rissig erscheint. Eine Funktions- und Dichtungsprüfung schließt die Arbeit ab.


Was kostet der Wechsel des Auspuffs?

Unter einem neuen Auspuff werden meist nur die Auspuffrohre und Schalldämpfer verstanden. Wenn wir uns darauf konzentrieren, dann kostet der Wechsel je nach Fahrzeug zwischen 200 und 600 Euro. Für den Preis ist vor allem auch der Umfang der Arbeiten ausschlaggebend und wie viele Teile letztendlich betroffen sind. Es empfiehlt sich daher, rostende Auspuffkomponenten zeitnah zu wechseln und die Reparatur nicht zu verschleppen. Unsere Empfehlung lautet auch, die Auspuffteile in Markenqualität in die Werkstatt mitzubringen, denn dann können Sie nicht nur sparen, sondern wissen auch, dass der neue Auspuff lange hält. Neuteile bieten nämlich in der Regel den Vorteil gegenüber noch günstigeren Komponenten vom Schrottplatz durch spezielle Beschichtungen gegen Durchrosten besser geschützt zu sein.

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